5. September 2020, »Diabetes aus der Flasche«, bei krimoldo in Varel
Moin ihr,
die Stammrunde der regulars bereiste gestern erstmals Varel. Bzw. Altjührden als Außenposten der friesischen Stadt – war unser Oliver doch einerseits frisch dorthin gezogen und andererseits Ausrichter unseres Tastingabends im September.
Die gute Nachricht: auch in Varel wird routiniert Tee gekocht – nach ein paar Tassen davon wurde in einem gemütlich-großzügigen Esszimmer jedoch Whisky aufgebackt. Eine Sherryreifung jagte die andere – startend mit einem unglaublich leckeren Dram aus der Destille Auchentoshan:

Eine edle, 22-jährige Sherrybombe aus dem Hause Clynelish folgte und knüpfte nahtlos an die hohe Qualität der ersten Abfüllung an:

Mit dem dritten Dram stand etwas Gaumenentschleunigung an – in Form eines Glendronach, der nicht unter allzu hochintensivem Fasseinfluss stand:

Und noch ein vierter Dram wurde vor der Pause eingenommen: ein fantastischer Glenfarclas mit betörender Nussigkeit und einer schönen schönen Balance zwischen Fass- und Destillatseinfluss:

Mit einer obszön umfangreichen Käseplatte versuchten wir in der Halbzeit, unsere Gaumen etwas zu neutralisieren – wobei der direkt danach folgende Whisky sich wohl selbst nach dem Genuss von Terpentin noch als geschmacksstärkere Spirituose durchgesetzt hätte. Ein fast übertrieben Sherry-geimpfter Glenallachie wurde zu unserer fünften Abfüllung im Glas:

Heidenei – um danach noch die Geschmacksrezeptoren erfolgreich kitzeln zu können musste etwas Neues her. Und das kam dann auch in Form rauchigen Single Malts aus dem Haus Lagavulin um die Ecke – sehr süß gefinished vom Brühler Whiskyhaus:

Einzelne Teilnehmer befühlten vorsichtig den festen Sitz ihrer Zähne und notierten sich gedanklich, prophylaktisch im Nachgang einen Diabetes-Test zu absolvieren. Gute Güte, war das letzte Zeug süß gewesen … unfassbar …
Pardon wurde mit einem zweiten Lagavulin aus dem Brühler Whiskyhaus gegeben: etwas weniger süß und durchaus schmackhaft:

Und damit sollte der muntere Reigen im Glas ein Ende finden. Naja, eigentlich … 🙂
Denn in einer gemütlich-ausufernden Post Show gab es noch Gelegenheit, sich an einem A’bunadh, einem maximal schwefeligen Longrow und/oder einem genial gereiften Kilkerran zu bedienen – allesamt Sherryreifungen, versteht sich:



Die beiden ersten Whiskys des Lineups als auch der Kilkerran dürften das Krönchen für den Whisky des Abends abgeräumt haben – das waren supertolle Drams!
Dank Oliver für ein paar sehr gesellige und schöne Stunden – weiter geht es für die Stammrunde im November in Leer …
Wohl an,
Seb
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2009 hat Seb ersten ernsthaften Kontakt zu Single Malt, er infiziert sich instantan mit dem Whiskyvirus. 2012 initiiert der Leeraner die Gründung der regulars, seitdem verantwortet er die Organisation des ostfriesischen Whiskybundes. Mehr als 3.000 verkostete Whiskys sowie viele besuchte und selbst organisierte Whiskyveranstaltungen lassen Sebs Passion heute stärker lodern denn je.