18. Mai 2019, auf der Just Whisky in Oberhausen
Moin ihr,
ein wunderschön-sonniger Tag in Oberhausen liegt hinter einigen hundert Whiskybegeisterten. Mit einer dreiköpfigen Abordnung machten wir Ostfriesen uns über die für uns perfekte Bahnanbindung auf den Weg in die Ruhrstadt.
Kurz vor Öffnung der Messe um 12.00 Uhr waren draußen noch massig Sitzplätze frei, sodass wir uns erstmal setzten – in Korbstühle einerseits und ins Benehmen mit einem kleinen Begrüßungs-Littlemill andererseits:

Ab dann begann das, wofür Whiskymessen wirklich gut sind: sich mit Freunden und Bekannten ein paar wirklich schöne Stunden zu machen. Wir saßen in immer wechselnder Runde mit fünf bis zehn Freunden beisammen, genossen die Sonne und versorgten uns durch die 18 Aussteller:innen mit Leckerem im Glas.

Da war ein mit Wasser gezügelt schöner, fruchtig-weicher Ire mit viel Frucht:

Dann ein sagenhafter Glenturret aus dem Bourbonfass. Volle Frucht und hintenraus dicker Honig – ein absoluter Traumdram:

Es folgte ein solider Glenburgie (der Glenturret überstrahlte die nächsten Drams allesamt etwas):

Dann ein tüchtig ungestümer Dailuaine aus einem Portfass:

Der darauf folgende Glen Keith war wiederum ziemlich gelungen:

Und wir arbeiteten uns vor zu einem zweiten Iren, ein absoluter Premium-Frucht-Teeling:

Über all den Drams und den Gesprächen wurde es dann nötig Zeit für einen Mittagshappen. Ein Imbisswagen verteilte Fritten und Currywürste – und etwas in den Bauch zu bekommen, tat mehr als wohl.
Zurück vom Mittagessen verhalf uns Dimmi (Dank dafür!) zu einem sehr cremigen, absolut feinen Glen Moray:

Dann sollte es endlich Zeit für etwas Rauch werden. Mit einem wunderbaren Bowmore:

Dann gaben wir einmal richtig Gas in Sachen Rauch – ein mörderschwefliger, aber dennoch superleckerer Laphroaig fand seinen Weg in unsere Gläser:

Moment mal – hatten wir da nicht etwas vergessen? Die Messeabfüllung! Anam na-h Alba hatte einen 12-jährigen undisclosed Highland Park als „Orcadian Warrior“ mit ziemlich interessanter Farbe abgefüllt. Der musste natürlich auch probiert werden:

Schmausel rückte zu uns ins Rund – und bedachte uns (vielen lieben Dank!) mit einem Port-Kavalan:

Puh, so langsam hatten wir dann aber auch alles gehabt. Gefühlt zumindest. Wobei – ein Schlussdram, der nochmal richtig fetzt und den bis dahin für uns DEN Whisky des Tages darstellenden Glenturret überflügelt, wäre natürlich schon nett.
Also ab zu Michiel, der seinen Raritätenklüngelstand aufgebaut hatte. Doch ein scharfes „SEB!!!“ ließ erst mich und dann uns erstarren: OdinNord pfiff uns an seinen Stand heran und bedachte uns mit einem leckeren alten Schluck aus einer 1,75-l-Flasche. Das man mit dem Prügel jede Kneipenschlägerei final zu seinen Gunsten entscheiden konnte, wie Odin behauptete, glaubten wir sofort. Wäre aber schade um den enthaltenen Stoff gewesen: schön weich und samtig. Vielen Dank dafür!

Nun aber weiter zu Michiel. Doch der Weg zum letzten Dram sollte dornig bleiben – wir bekamen zuerst den fassstarken Ben Nevis 10 übergeholfen:

Der war fein. Und wie! Doch nun galt es mit letzter Kraft gaaanz nach oben zu greifen, in den Whiskyolymp zu langen und sich einen Tropfen Spitzennektar zu angeln. Das gelang uns 😉

Pervers guter, alter Sherrywhisky. Meine Herren – mit dem Dram verbrachten wir andächtig zwanzig wunderschöne Minuten, bis wir das für Italien abgefüllte Meisterwerk dann gänzlich seiner Bestimmung zugeführt hatten.
Der Tag war wie im Fluge an uns vorbeigezogen – und um 18.00 Uhr signalisierte uns das Wetter in Form einsetzenden Regens, dass es vielleicht Zeit zu gehen sei. Wir packten unsere Siebensachen, schlenderten die paar Meter zum Bahnhof und fuhren um kurz nach halb Sieben beseelt von einem schönen Tag Richtung Heimat.
1000 Dank an Tom Skowronek, an Melli, das ganze Team, die Aussteller:innen sowie alle Besucher:innen für die Just Whisky. Sie ist ein einzigartiger Ort – auf keiner anderen Messe, die wir bis dato besucht haben, verbringt man so relaxt und in Biergartenatmosphäre schöne Stunden mit anderen Genießer:innen. Wir drücken – ganz egoistisch 😉 – alle Daumen, damit für 2020 eine tragbare Lösung gefunden wird und die Messe mit gestern nicht ihr Ende gefunden hat.
Und damit einen schönen Sonntag Euch!
Seb & die regulars
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2009 hat Seb ersten ernsthaften Kontakt zu Single Malt, er infiziert sich instantan mit dem Whiskyvirus. 2012 initiiert der Leeraner die Gründung der regulars, seitdem verantwortet er die Organisation des ostfriesischen Whiskybundes. Mehr als 3.000 verkostete Whiskys sowie viele besuchte und selbst organisierte Whiskyveranstaltungen lassen Sebs Passion heute stärker lodern denn je.