12. Juli 2014, »mmmööööööööööööööööööööööööööööööörrrrrrrrgggghhhh«, bei saw in Leer
Moin ihr,
etwas im Zweifel, ob ich den Brunftlaut des Cervus elaphus auch nur annähernd korrekt verschriftlichen konnte, freue ich mich, mit Euch den regulars-Treff des Monats Juli Revue passieren zu lassen.
Es war anständig heiß, als wir uns auf saws Terrasse hockten, um gespannt auf das Kommende auf Rasen und Hecke zu stieren. Eingerahmt von prachtvollster Sommeridylle bereitete saw uns einen warmen Empfang auf der rückwärtigen Seite seines Landsitzes, wo wir die Blicke über seine weitläufigen Latifundien streichen lassen konnten. Der Grill wurde befeuert und die – Whiskyliebhaber:innen wissen warum – unabdingare Brikettvorglühzeit von ziemlich exakt drei Drams wurde weidlich genutzt, um den Fahrplan für den Abend zu studieren und sich in ersten Genusswogen zu, äh, ja, ähm, zu wiegen. Der Themenabend sollte sich gälisch-altnordischen Quellen zufolge um eine gewisse „große Wiese“ drehen. Wir bezogen Stellung, hielten Ausblick auf das Kommende und tatsächlich zogen schon nach wenigen Minuten drei Hirsche an uns vorüber: ein Zwölfender, ein ungerader Sechzehnender sowie ein noch kapitaleres Exemplar, welchem der Name King Alexander III gegeben ward. Was für eine Aussicht, den majestätischen, entspannten und freundlichen Gestalten beizuwohnen!



Bester Dinge schlug der Gong für eine Unterbrechung zurück in die Realität: eine lukullische Orgie aus der Gluthölle des *aber hallo* ausreichend vorgeglühten Grills schaffte mit einem Sturmfeuer fleischlicher Genüsse ein beeindruckendes Fundament, welches für den Rest des Abends bollwerkhaft jedweden Alkoholangriffen auf unsere Personen sicher trotzte. Chapeau!
Abgegessen, abgebackt und auf zur großen Drei-Flüsse-Fahrt: gefühlt waren es null Schritte und schon suhlten wir uns wohlig, eingerahmt vom Sonnenuntergang, nacheinander in Tay, Spey und Tweed: allessamt ruhige, schöne und entspannende Flüsse. Sehr erfrischend!



Den Schlussakkord sollte (wohl gewählt!) eine gewisse, gar nicht reserviert auftretende Zigarre setzen: die Rauchware wurde ob ihrer stärkeren, wahrlich perfekten Sherrytönigkeit einstimmig zum Liebling des Abends gekürt. Noch nächtens wurden die Vorräte eines freundlichen Händlers auf Deutschlands einziger Hochseeinsel geplündert, um sich noch weitere Male die schönen Stunden und Genüsse dieses Abends auf das Angenehmste wieder in Erinnerung rufen zu können …

„Post Show“ nach dem Tasting:

Mit Grüßen im Namen aller Naturfreund:innen aus dem Norden,
wohl an,
Seb
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2009 hat Seb ersten ernsthaften Kontakt zu Single Malt, er infiziert sich instantan mit dem Whiskyvirus. 2012 initiiert der Leeraner die Gründung der regulars, seitdem verantwortet er die Organisation des ostfriesischen Whiskybundes. Mehr als 3.000 verkostete Whiskys sowie viele besuchte und selbst organisierte Whiskyveranstaltungen lassen Sebs Passion heute stärker lodern denn je.